Stadtlandschaft
Die Roßstraßenbrücke überquert den Spreekanal an der Fischerinsel.
Sie verbindet die vom Schlossplatz kommende Breite Straße und die
Fischerinselstraße mit der Neuen Roßstraße.
Die Roßstraßenbrücke ist in Dimension und Gestalt der benachbarten
Grünstraßenbrücke sehr ähnlich. Eine Uferpromenade am Nordufer
führt westlich zur Grünstraßen- und östlich zur Inselbrücke
am historischen Hafen, während am Südufer lediglich ein kleiner Trampelpfad
am Wasser entlang führt und über die Terrasse des Restaurants "La
Mer", das zum Residenzhotel Henriette an der Ecke gehört, an die Roßstraßenbrücke
anschließt. Südlich der Roßstraßenbrücke beginnt
das Stadtquartier um das Märkische Museum.
Die Ufer kontrastieren mit ihren unterschiedlichen städtischen bzw. landschaftlichen
Haltungen sehr stark: das südliche Ufer ist entlang dem Kanal bebaut, das
nördliche Ufer vor den Hochhäusern mit dichtem Baumbestand gesäumt.
Diese unterschiedlichen Kanalseiten bilden gemeinsam einen idyllischen Stadtraum,
der durch die Schlankheit und Krümmung des Kanals sowie die beidseitige
Flankierung mit Uferpromenaden fast grachtartigen Charakter hat.
Blickbezüge
Der Blick nach West und Ost fällt in den grachtartigen Kanalraum: Nach
Westen wird über die Grünstraßenbrücke in der Ferne das
Hochhaustor am Potsdamer Platz sichtbar.
Nach Osten erscheinen hinter der Inselbrücke die Wohnhochhäuser an
der Jannowitzbrücke, die Hochhäuser auf der Fischerinsel und die begleitende
Kanaluferbebauung.
Der Blick nach Süden wird durch die 2 Eckgebäude gefasst.
In der entgegengesetzten Richtung reicht der Blick zwischen den Hochhäusern
bis zum Schlossplatz mit dem Palast der Republik und dem Altem Museum am
Lustgarten.
Entstehungsgeschichte
Der Ort der Roßstraßenbrücke ist einer der ältesten Brückenstandorte
Berlins. Bereits im 13.Jahrhundert entstand hier am Köpenicker Tor eine
hölzerne Doppelbrücke, die 1866 erneuert wurde. Der heutige Brückenbau
wurde 1899-1901 errichtet.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Brücke stark beschädigt:
an 3 Stellen hatten Bomben das Gewölbe durchschlagen, die Brüstungen
wurden völlig zerstört. 1946 wurden die Gewölbeschäden ausbetoniert.
Die Brüstungen wurden 1958 in vereinfachter Form wiederhergestellt.