The Urban Pier des Architekten Sam Jacob von FAT, des Künstlers Martin Schmidt und des Ingenieurs Mathias Kutterer findet auf einer Brücke statt, handelt von einer Brücke und stellt selbst eine Brücke dar. Wie eine maritime Anlegebrücke ist The Urban Pier eine Kombination von Struktur und Aktivität, die jedoch auf großstädtisches Alltagsleben ausgerichtet ist. The Urban Pier bildet einen Knotenpunkt, der durch die Kombination unterschiedlicher Nutzungen die Interessen verschiedener Bevölkerungsgruppen in Berlin vereint.

The Urban Pier ist kein Projekt zum Betrachten, sondern eine Handlungsstrategie. Es funktioniert nur durch die Interaktion von Menschen. Hierfür wird eine neue Infrastruktur (Schnellimbisse, Kioske etc.) bereitgestellt, die die Bedürfnisse der Besucher aufnimmt, diese räumlich und zeitlich verdichtet, so dass Vitalität und Synergien freigesetzt werden können.

Ad-hoc Urbanismus: Ziel des Projektes ist die Zuspitzung des spontanen Großstadtlebens. Es geht um eine Großstadtkultur des zusätzlichen Nutzens, des überraschenden Angebots, des gewissen Extras. Indem Orte und Funktionen offen gelegt und Bedürfnisse sowie Defizite zur Schau gestellt werden, beinhaltet The Urban Pier gleichzeitig eine Kritik der Stadt sowie einen optimistischen Urbanismus.

Die Konstruktion des Urban Pier sieht einen neuen Übergang über den Straßenfluss vor, von dem ein Rundumblick möglich ist. So entsteht eine dreigeschossige Deckkonstruktion für Schiffe, Autos und Fußgänger: ein "Brücken-Sandwich".