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Team: Erik Göngrich, Berlin + Wolfram Popp, Berlin
Ort: Kronprinzenbrücke
Projekt: indirekte Stadt

Der Architekt Wolfram Popp und der Künstler Erik Göngrich haben ihr Projekt indirekte Stadt für den Ort auf und um die Kronprinzenbrücke entwickelt. Der Ort zeichnet sich durch eine eigene Struktur der Blickbeziehungen aus: Von der Brücke aus blickt man nach Süden auf das Reichstagsgebäude und die neuen Regierungsbauten des sog. "Bandes des Bundes". Im Osten stößt der Blick auf die letzten verbliebenen Plattenbauten der Luisenstrasse. Im Norden eröffnet sich der Spreebogen als weitgehend unbebaute Sandfläche mit freistehender Schweizer Botschaft und letzten Baumbeständen. Im Hintergrund sieht man eine unscheinbare grüne 70er Jahre Architektur mit Tierversuchslaboren und die Großbaustelle Lehrter Bahnhof.

In diese Blickrichtungen und diesen Blickraum fügt das Projektteam fünf großformatige Fotografien, zwei schwarz-weiss-Zeichnungen, ein Video-Loop und zwei Haltestellen mit Holzdecks ein.

Die Kronprinzenbrücke wird durch die Holzdecks und zwei Sitzschalenbänke zur Bushaltestelle indirekte Stadt. Ein Bildschirm-Terminal zeigt ein sich wiederholenden Filmausschnitt, der zwischen dem Blickenden, der an einer Strasse auf den nächsten Bus wartet, und dem Blick in die menschenleere, unbebaute Landschaft, wechselt.

Im nördlichen und südlichen Uferbereich der Kronprinzenbrücke werden fünf Stahlgerüste mit unterschiedlich großen Vinyl-Bannern aufgebaut, die Zeichnungen oder Fotografien städtischer Situationen zeigen.

Die Worte indirekte Stadt sind gleichwertiger Bestandteil des Projektes. Indirekte Stadt stellt einen Raum dar, der ergänzend durch textliche Stellungnahmen von 14 eingeladenen Personen und einem Forum im Sommer 2003 gebildet wird.