Der Künstler Tadashi Kawamata und der Landschaftsarchitekt Christoph Schonhoff haben als Ausgangspunkt für ihr Projekt Balkone den Balkon des ehemaligen Berliner Stadtschlosses genommen, von dem Karl Liebknecht 1918 die Sozialistische Republik ausrief. Dieser ist heute in das ehemalige Staatsratsgebäude der DDR integriert und stellt das einzige erhaltene Fragment des von der DDR-Regierung abgerissenen Stadtschlosses dar. Vor dem Hintergrund, dass heute wiederum viele DDR-Bauten neuen Bauten Platz machen müssen, stellt das Team mit Balkone u.a. die Frage: "Was wird in Zukunft erhalten bleiben?"

Geplant sind Anbauten verschiedener Balkone entlang des Spreekanals zwischen der Schlossbrücke und der Schleusenbrücke, evtl. sogar bis zur Inselbrücke. Die Balkone werden direkt am Ufer befestigt und laden die Passanten ein, eine kurze Pause einzulegen und einen genaueren Blick auf den Kanal zu werfen. Es entsteht eine neue Perspektive auf die Stadt, auf die beiden Brücken rechts und links der Balkone sowie auf den Spreekanal, insbesondere durch die tiefen Schatten, welche die Balkone auf das Wasser werfen.

Projektleiter: Vincent de Boer, Amsterdam
Statiker: Helmut Drewes, Hannover