Ort des Projektes offbeat des Künstlers Albert Weis und des Ingenieurs Ian Liddell ist die nördliche Monbijoubrücke. Sie ist durch einen provisorischen Fußgängersteg charakterisiert, der beidseitig von Versorgungsleitungen flankiert wird. Die kastenähnliche Abdeckung schafft die Atmosphäre eines Hohlweges, in dem sich die Passanten in sehr unterschiedlichen Tempi bewegen.

Ein Großteil der Passanten bleibt auf der Brücke unwillkürlich stehen, um vom entrückten Standpunkt aus auf die sich öffnende Stadtlandschaft zu schauen. Die Fußgänger mit ihren unterschiedlichen Schrittgeschwindigkeiten verursachen kurzweilig Staus auf der Brücke. offbeat reagiert auf diese unterschiedlichen Bewegungen und Rhythmen der Passanten und verstärkt diese Modi mit einer Lichtinstallation.

Mittels einer Spann-Hängekonstruktion werden Bewegungsmelder und Leuchtstofflampen installiert. Bleibt ein Passant auf dem Steg länger als 5 Sekunden stehen, werden die Lampen in genau diesem Bereich aktiviert. Normal durchgehende Passanten lösen kein Lichtsignal aus. Meist befinden sich mehrere Passanten auf der Brücke, von denen einige sich umsehen, so dass eine sich ständig variierende Komposition entsteht.

Nachts wird das Viertel extrem ruhig und zu einem pittoresken Durchgangsbereich. Die Lichtinstallation charakterisiert diesen transitorischen Zustand. Durch die Interaktionsmöglichkeit der Passanten, die Signale an die Umgebung aussenden, entsteht eine kommunikative Plattform.

Die für die Installation notwendige Spann-Hängekonstruktion gibt dem provisorischen Steg den Anschein einer richtigen Brücke, wobei die geringe Größe irritiert. So entsteht ein Wahrnehmungsbruch zwischen den Maßstäblichkeiten der stadträumlichen Bezüge und damit ein neuer Blick auf die urbane Umgebung.