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Team: Casagrande & Rintala, Helsinki + Marjetica Potrc, Ljubljana
Ort: Nähe Roßstraßenbrücke
Projekt: Doppel-T-Träger Brücke zur Wallstrasse 84/85

Die Architekten Casagrande & Rintala und die Künstlerin Marjetica Potrc planen einen neuen Brückenschlag über den Märkischen Kanal vom Nordufer zu der rückwärtigen Fassade des Hauses in der Wallstraße Nr. 84/85. Durch die Innenhöfe und Räume des Gebäudes haben die Fußgänger Zugang zur Wallstraße.

Zurzeit befindet sich die Wallstraße 84/85 in Privatbesitz und wird renoviert. Der Eigentümer möchte das Haus als Zentrum für kulturelle Events etablieren und dementsprechend der Öffentlichkeit zugänglich machen. Ein Teil der Terrassenanlagen, von denen man auf den Kanal blickt, soll als Bühne für Oper und Theater genutzt werden. Die Besucher sollen den Aufführungen vom Westufer folgen können oder auf Booten Platz nehmen.

Drei für Berlin typische Ideen treffen hier aufeinander und werden durch die neue Brücke hervorgehoben: ein Interesse an Kultur, die städtischen Wasserwege und die für Berlin charakteristischen Innenhöfe. Die Brücke stellt also nur eine kleine Intervention dar, die bereits vorhandene Aspekte des Ortes aufgreift. Durch die Verbindung des Gebäudes mit dem Nordufer des Kanals betont die Brücke den öffentlichen Charakter der Wallstraße 84/85 und ermöglicht den öffentlichen Zugang zu den Innenhöfen und Räumen des Hauses. Eine schwimmende Plattform unterhalb der Brücke dient als Bühne und Landesteg für Boote. Im größeren Kontext der zeitgenössischen Stadt thematisiert die Brücke die fließenden Grenzen zwischen privatem und öffentlichem Raum, die sich in jüngster Zeit zugunsten des privaten Raumes verschoben haben. In diesem Sinne stellt die Brücke die kreative Grenze zwischen privatem und öffentlichem Raum in Berlin auf die Probe.